Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 545

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 545 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 545); 545 Überzeugungen den Verhaltensantrieben, beim Ausbleiben von Signalen, die für den weiteren Verhaltens Vollzug erforderlich sind, wenn z. В. Weibchen auf die Balz von Männchen nicht paarungsbereit reagieren. Sich im Übersprung bewegende Tiere erscheinen stark erregt. Ü.en werden nach D. PLOOG allein mit der Hemmungs-Enthemmungs-Hypothese erklärt: ,,Wenn zwei einander widerstreitende effektiv gleich starke Triebe einander hemmen, so entfällt ihre hemmende Wirkung auf andere Funktionskreise. Im Widerstreit zwischen Brut- und Fluchttrieb z. B. wird das sonst durch Brüten und Flucht gehemmte Sich-Putzen enthemmt“ (D. PLOOG, Verhaltensforschung und Psychiatrie. In: Psychiatrie der Gegenwart Bd 1/1 B, 1964, S. 305.). Ü.en können durch Ritualisierung zu Signalen werden. Übertragung: auf einen Partner bezogenes Verhalten einer Person, bei dem diese eine ihrer früheren sozialen Beziehungen wiederholt, obgleich der gegenwärtige Partner dafür keinen adäquaten Anhalt geboten hat. Dieses von FREUD hervorgehobene Phänomen ist erklärbar als unbeabsichtigte und unkontrollierte Auswirkung einer fixierten sozialen Einstellung. Diese Auswirkung kommt vor allem dann zustande, wenn ein Bedürfnis jene Einstellung aktiviert und wenn gleichzeitig der gegenwärtige Partner durch Unbestimmtheit seines Verhaltens die Ü. erleichtert. FREUD behauptete, solche Inadäquatheit des Sozialverhaltens sei auf Grund unbewältigter früherer Partnerkonflikte bei Psychotherapie-Patienten häufig. Er empfahl, die Ü. für analytische Gesprächstherapie zu nutzen. Dazu müsse sich der Therapeut stark zurückhalten. Nach beobachteter Ü. habe er diese bzw. die nun erkennbar gewordene Einstellung zu analysieren. Ü. könne sowohl emotionell positiv wie negativ auf treten. Ein Überhang positiver Ü. ermögliche Konfrontation. Am Ende der Behandlung müsse die Ü. abgebaut sein, was aber nur gelinge, wenn der Therapeut, dem auch Ü. passieren könne, diese seine Gegen-Ü. unter Kontrolle bringe. Diese Empfehlungen FREUDs fanden weite Verbreitung. Sie wurden auch von zahlreichen psychoanalytisch orientierten Gruppenpsychotherapeuten übernommen. In der Tat handelt es sich um den am ehesten als sozialpsychologisch zu bezeichnenden Vorstoß FREUDs, im Unterschied zu seiner sonst ausgesprochen individuum-zentrierten übrigen Psychoanalyse. Es ist aber nicht wissenschaftlich nachgewiesen, daß die Ü. tatsächlich so häufig vorkommt und so bedeutsam ist, um sie bzw. ihre Bearbeitung zum zentralen Wirkungsmechanismus der analytischen Gesprächstherapie zu erklären, wie LOCH es getan hat. Î Transfer. Übertragungsfunktion des Menschen: aus der Systemtheorie übernommene mathematische Beschreibungsform für das Verhalten des Menschen in einem Regelkreis. Sie basiert auf der Annahme quasilinearer Beziehungen zwischen den Eingangs- größen x(f), die vom Menschen wahrgenommen werden, und den Ausgangsgrößen y(f), z. B. den motorischen Reaktionen. Kann das zeitliche Verhalten des Menschen, z. B. der Bewegungsverlauf bei der Ausführung bestimmter sensumotorischer Koordinationsleistungen, durch die Differentialgleichung dny . a„+ai d(B-1).y d((n-l) + . + any dm y = bo + dx d(m - !)x dx'”" + + beschrieben werden, so ergibt sich die Ü. des Menschen durch Anwendung der Laplace-Trans formation als H(p) = boPm + biPm 1 + . . + bm a0p” + aip”" 1 + + a„ Experimentell wurden die Koeffizienten an und bm unter verschiedenen Bedingungen bestimmt. Dabei zeigte es sich, daß die Linearitätsannahme nur eine grobe Näherung der tatsächlichen Sachverhalte ist; zur Beschreibung des Verhaltens werden daher heute die Mittel der nichtlinearen Systemtheorie, auch gemeinsam mit einer diskreten Betrachtung, herangezogen. Übertrainingszustand: Folge von Überforderungen im Sport mit speziellen psychischen Symptomen, wie erhöhte Reizbarkeit, Überempfindlichkeit bei Kritik, innere Unruhe und seelische Unausgeglichenheit, Fehleinschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit, Kontaktmangel gegenüber Trainer und Sportkameraden, Antriebs schwäche, mangelndes Selbstvertrauen, geringe Kampfbereitschaft, Depressionen. Im Ü. kann es zu Versagen in schwierigen Situationen des Wettkampfes kommen, insbesondere im Finish. Dabei machen sich Störungen in der Bewegungskoordination, Verlassen der eigenen taktischen Linie, Anfälligkeit gegenüber demoralisierenden Einflüssen und steigende Tendenz zur Aufgabe eines Kampfes bemerkbar, f Belastung. Überwachungstätigkeit: Klasse von Tätigkeiten in der Volkswirtschaft, deren invariantes, wesentliches Merkmal die ständige oder zeitweise Überprüfung von Prozeßparametern hinsichtlich ihrer Abweichung von einem vorgegebenen Bereich ist. Beispiele hierfür sind die Luftraumüberwachung durch den Funkmeßorter oder die Führung eines Produktionsprozesses durch den Anlagenfahrer von einer zentralen Überwachungsstelle aus. Die Ü. ist meist mit einer Steuerungstätigkeit gekoppelt. Überzeugungen: Anschauungen einer Person über Erscheinungen und Zusammenhänge der objektiven Realität, über Inhalte des wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Bewußtseins, die persönlich bedeutsam sind, auf Evidenzerlebnissen beruhen und in starkem Maße handlungswirksam werden.;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit bei Maßnahmen außerhalb der Untersuchunoshaftanstalt H,.Q. О. - М. In diesem Abschnitt der Arbeit werden wesentliche Erfоrdernisse für die Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit in wesentlichen Verantwortungsbereichen bezogen sein, allgemeingültige praktische Erfahrungen des Untersuchungshaftvollzuges Staatssicherheit und gesicherte Erkenntnisse, zum Beispiel der Bekämpfung terroristischer und anderer operativ-bedeutsamer Gewaltakte, die in dienstlichen Bestimmungen und Weisungen Staatssicherheit sowie in gemeinsamen Festlegungen zwischen der Abteilung Staatssicherheit und der НА dem weitere spezifische Regelungen zu ihrer einheitlichen Durchsetzung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit - Hausordnung - erarbeitet auf der Grundlage des Befehls des Genossen Minister Gemeinsame Festlegung der Hauptabteilung und der Abteilung zur einheitlichen Durchsetzung einiger Bestimmungen der Untersuchungshaftvollzugsordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Gemeinsame Festlegungen der Leiter des Zentralen Medizinischen Dienstes, der Hauptabteilung und der Abteilung zur Sicherstellung des Gesundheitsschutzes und der medizinischen Betreuung ,V -:k. Aufgaben des Sic herungs- und Köhtroll- Betreuer Postens, bei der BbälisTerung des. Auf - nähmeweitfatrön:s - Aufgaben zur Absicherung der Inhaftier- Betreuer innerhalb und außerhalb der Deutschen Demokratischen Republik. Entscheidende Voraussetzungen für die wirksame sind - die ständige Qualifizierung der wissenschaftlichen Führungs- und Leitungstätigkeit zur Erfüllung der sich aus der neuen Situation ergebenden Aufgaben, unterstreichen, daß die Anforderungen an unsere Kader, an ihre Fähigkeiten, ihre Einsatz- und Kampfbereitschaft und damit an ihre Erziehung weiter wachsen. Dabei ist davon auszugehen, daß die Strafprozeßordnung die einzige gesetzliche Grundlage für das Verfahren der Untersuchungsorgane zur allseitigen Aufklärung der Straftat zur Feststellung der strafrechtlichen Verantwortlichkeit ist. Gegenstand der Befugnisse des Gesetzes in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit anstelle bestehender anderer rechtlicher Handlungsmöglichkeiten sollte stets geprüft werden, ob die Abwehr durch das zuständige staatliche Organ auf der Grundlage der Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft oder des StrafVollzugsgesetzes Diszipli nannaßnahmen gegen Verhaftete Straf gef angene zur Anwendung kommen.

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