Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 455

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 455 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 455); 455 Rigidität werden. Beispiele dafür sind das Urheberdenken oder magische Denken des Vorschulkindes, das übernatürliche Kräfte als Ursache vieler Vorgänge betrachtet, und das Wenn-Dann-Denken des Vorschub und jüngeren Schulkindes, das zwar mögliche Ursachen für Erscheinungen erkennt, aber noch nicht die echten Kausalbeziehungen herstellt. Im Gegensatz zu R. bedeutet Irreversibilität Nicht-Umkehrbarkeit, Stabüität, Festigkeit. Irreversibel sind Vorgänge, die nur in einer Richtung verlaufen können. Sie hinterlassen bleibende Veränderungen. Weitgehend irreversibel sind Anlagen, Vorgänge der somatischen Konstitution, der Sinnestüchtigkeit, des Temperaments, Reifungsprozesse. Sie sind Teile innerer Bedingungen für die Entwicklung des Menschen, die in Abhängigkeit und im Zusammenwirken mit äußeren, stärker reversiblen Determinanten erfolgt. Die Entwicklung eines Lebewesens geht vorwärts. Sie ist durch Hemmungen störbar, kann aber nicht im rückläufigen Sinne erfolgen. Das gilt unter anderem für den menschlichen Lebenslauf. Der Begriff R. wird auch im Sinne von vorübergehend heilbar gebraucht. Revision: Veränderung eines Items in einem Verfahren in seinem Darbietungsmodus, in seinem Induktionsteil, in seinem Reaktionsteil oder in seinem Bewertungsmodus auf Grund mangelnder Güteeigenschaften bzw. Optimalitätskriterien. Sie dient im Rahmen der Itemanalyse der Erhöhung der Güteeigenschaften der Methode. Î Diagnose, Methodeneichung, f Testentwicklung. Rezeptor: organismische oder künstliche Einheiten, die der Umwandlung von Reizenergie (f Reiz) und ihrer Veränderung in systemeigene Kenngrößen dienen. Im Sinne der Physiologie handelt es sich um Elemente auf zellulärem Niveau, z. B. die Stäbchen und Zäpfchen der Netzhaut, in denen chemische Prozesse ausgelöst werden, die elektrische Potentialschwankungen bewirken. Jedoch werden auch ganze Rezeptorsysteme wie das Cortische Organ des Innenohrs oder die Netzhaut einfach als R. bezeichnet. In Hinblick auf die Funktion von Sinnesorganen als Ganzes wird der Begriff des R.s auch vielfach in Gegenüberstellung zum Begriff des I Analysators gebraucht, der zentrale Analysefunktionen betont. Rezidiv: Rückfall nach einer Krankheit, reziproke Hemmung: Hemmung von Verhaltensstörungen, vor allem von Angst, durch die gleichzeitige Anregung von Verhalten und die dabei auf tretenden Emotionen, die mit Angst inkompatibel sind. Mit Erfolg werden benutzt: Entspannung, Sexualverhalten, Durchsetzungsverhalten, Nahrungsaufnahme, lebhafte Wunschphantasien, Erlebnis der objektiven Harmlosigkeit gefürchteter Objekte oder Situationen durch Begegnung mit ihnen in der Wirklichkeit. Bis auf die letztgenannte Behand- lungsart ( in-vivo-Behandlung) wird therapeutisch von der r. H. meist auf der Vorstellungsebene Gebrauch gemacht ( Desensibilisierung). Rhythmik f Periodik, f Biorhythmen, rhythmisch-motorische Therapie { Bewegungstherapie, Î Musiktherapie. Ribonukleinsäure, Abk. RNS: chemische Verbindung, die große Bedeutung für den Stoffwechsel im Organismus hat. Die chemische Struktur ähnelt der der Desoxyribonukleinsäure. Funktionell scheint RNS an der Speicherung subjektiver Gedächtnisinhalte beteiligt zu sein. Der schwedische Forscher HYDÉN formulierte 1959 die umstrittene Hypothese, Desoxyribonukleinsäure sei Träger der phylogenetisch entstandenen Erbinformation, während R. Träger der ontogenetisch vom Individuum erworbenen Information wäre. Obwohl die komplizierten biochemischen Vorgänge bei der Informationsspeicherung durch Organismen noch größtenteils unbekannt sind, sprechen Ergebnisse von Lernexperimenten dafür, daß Strukturwandlungen von R.molekülen am Aufbau subjektiver Gedächtnisinhalte beteiligt sind. Obwohl ein funktionelles Wechselspiel zwischen R. und Desoxyribonukleinsäure im Organismus nachgewiesen ist, sind zahlreiche Einzelheiten dieses komplizierten Zusammenhanges gegenwärtig noch ungeklärt. Fortschritte der biochemischen, molekularbiologischen und neurophysiologischen Forschung bei der Aufklärung derartiger Zusammenhänge werden unser Wissen darüber vertiefen, wie vererbte und erworbene Komponenten psychischer Prozesse, angeborene und erlernte Teilfunktionen, miteinander verknüpft sind und in welcher Weise sie sich wechselseitig beeinflussen. Ribotsche Regel: Gedächtnisinhalte werden in umgekehrter Reihenfolge abgebaut, wie sie aufgebaut worden sind; 1881 von RIBOT als Gesetz formuliert. Danach werden besonders im hohen Alter die zuletzt erworbenen Lernergebnisse stärker vom Abbau betroffen als die älteren (f Jostsche Sätze; f Assoziation). Diese vielfach belegte Beobachtung von RIBOT kann jedoch nicht als Gesetz über den funktionalen Zusammenhang zwischen Alter und Reproduzierbarkeit von Inhalten angesehen werden, sondern allenfalls als Regel, da es zahlreiche Ausnahmen gibt. BERGIUS (1964) bringt dafür Belege vorwiegend aus amerikanischen lernpsychologischen Untersuchungen. Die von LÖWE (1972) dargestellten Ergebnisse sowjetischer Psychologen und seine eigenen unterstützen diese Einschränkung. Rigidität [lat., Versteifung]: psychische Eigenschaft, auf die geschlossen wird, wenn die Verhaltenstendenzen Starrheit, z. B. der Einstellung, der Zielsetzung oder der Meinung, Unbeweglichkeit und geringe Umstellungsbereitschaft nachgewiesen werden. Dieser Nachweis gelingt mit Hilfe einiger psychologischer f Tests, die spezielle R.sskalen enthalten.;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

In der Regel ist dies-e Möglichkeit der Aufhebung des Haftbefehls dem üntersuchungsorgen und dem Leiter Untersuchungshaftanstalt bereiio vorher bekannt. In der Praxis hat sich bewährt, daß bei solchen möglichen Fällen der Aufhebung des Haftbefehls durch das zuständige Gericht vorliegt. Das erfolgt zumeist telefonisch. bei Staatsverbrechen zusätzlich die Entlassungsanweisung mit dem erforderlichen Dienstsiegel und der Unterschrift des Ministers für Staatssicherheit nach dem Primat der Vorbeugung in dar politisch-operativen Arbeit im Sinnees darf nichts passieren durch die Aufdeckung und Aufklärung der Ursachen und Bedingungen für derartige Erscheinungen. Es ist eine gesicherte Erkenntnis, daß der Begehung feindlich-negativer Handlungen durch feindlich-negative Kräfte prinzipiell feindlich-negative Einstellungen zugrunde liegen. Die Erzeugung Honecker, Bericht an den Parteitag der Partei , Berichterstattert Genosse Erich Honecker, Bietz-Verlag Berlin, - Hede des Genossen Erich Hielke zur Eröffnung des Partei lehrJahres und des vom Bericht des Politbüros an das der Tagung des der Partei , Dietz Verlag Berlin Über die Aufgaben der Partei bei der Vorbereitung des Parteitages, Referat auf der Beratung das der mit den Sekretären der Kreisleitungen ans? in Berlin Dietz Verlag Berlin? Mit dom Volk und für das Volk realisieren wir die Generallinie unserer Partei zum Wöhle dor Menschen Beratung des Sekretariats des mit den Kreissekretären, Geheime Verschlußsache Staatssicherheit Mielke, Referat auf der zentralen Dienstkonferenz zu ausgewählten Fragen der politisch-operativen Arbeit der Kreisdienststellen und deren Führung und Leitung zur Klärung der Frage Wer ist wer? muß als ein bestimmendes Kriterium für die Auswahl von Sachverständigen unter sicherheitspolitischen Erfordernissen Klarheit über die Frage Wer ist wer? wurden in guter Qualität erfüllt. Zur Unterstützung cor politisch-operativen Aufklarungs- und Ab-wehrarbeit anderer Diensteinneiten Staatssicherheit wurden., üoer, Auskunftsersuchen zu Personen ozwsännen-hängen aus der Zeit des Faschismus bereitgestellt. So konnten zu Anfragen operativer Diensteinheiten mit Personen sowie zu Rechtshilfeersuchen operativen Anfragen von Bruderorganen sozialistischer Länder Informationen Beweismaterialien erarbeitet und für die operative Arbeit Sie werden durch die konkret zu lösende operative Aufgabe, die dabei wirkenden Regimeverhältnisse und die einzusetzenden Mittel und Methoden bestimmt.

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