Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 405

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 405 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 405); 405 Problemlösungslernen Lerntätigkeit mit ein, wie auch die Ergebnisse der vorangegangenen Lerntätigkeit notwendige Bedingung für erfolgreiches Lösen eines Problems und dementsprechend Aneignung neuer Kenntnisse durch Problemlosen sind. Problemsituationen entstehen in der Lerntätigkeit nach KUDRJAWZEW (1972) vor allem, wenn Widersprüche auf treten a) zwischen den bei den Lernenden bereits vorhandenen Kenntnissen und darüber hinausgehenden Forderungen beim Lösen neuer Lernaufgaben, beim Ausführen neuer Lernhandlungen, b) zwischen einem theoretisch möglichen Lösungsweg und seiner praktischen Unzweckmäßigkeit bzw. Unausführbarkeit (aus der Sicht des Lernenden) oder zwischen einem praktisch erzielten Resultat und dem Fehlen einer theoretischen Begründung dafür (beim Lernenden), c) zwischen der Vielfalt der in der bisherigen Lerntätigkeit ausgebildeten Kenntnissysteme und der Notwendigkeit, in der konkreten Situation ein ganz bestimmtes auszuwählen, d) zwischen den bisher unter bestimmten Bedingungen ausgebildeten Verfahren zum Einsatz der Kenntnisse und der Notwendigkeit, diese Verfahren unter neuen Bedingungen anzuwenden und dabei mehr oder weniger stark zu verändern. Um in der Lerntätigkeit Problemsituationen zu schaffen, die zur Aneignung neuer Kenntnisse und Verfahren führen, müssen nach MATJUSCHKIN (1972) mindestens folgende wesentliche Komponenten berücksichtigt werden: 1. Die Situation oder Aufgabenstellung enthält etwas für die Lernenden Unbekanntes, d. h. etwas, was auf Grund ihres bisherigen Erkenntnis- und Erfahrungsstandes nicht durch einfache, direkte Aktualisierung von Gedächtnisbesitz auf gedeckt werden kann. 2. Die Lernenden verfügen durch die vorangegangene Lerntätigkeit über die subjektiven Voraussetzungen, das Problem zu verstehen, zu analysieren, das Unbekannte aufzudecken. 3. Das Problem wird so dargeboten, daß bei den Lernenden ein kognitives Bedürfnis, das Bestreben entsteht, das Unbekannte durch entsprechend intensive und adäquate Denktätigkeit aufzudecken. Bei problemhafter Gestaltung der Lerntätigkeit beginnt die Aneignung neuer Kenntnisse nicht mit deren Vermittlung, sondern mit der Schaffung einer Problemsituation, die als Unbekanntes gerade das enthält, was angeeignet werden soll. Jedoch sollten nicht Einzelfakten u. ä., sondern vor allem allgemeine, mehr oder weniger weit gültige Sachverhalte wie Regeln, Gesetzmäßigkeiten, Handlungsverfahren oder -bedingungen u. a. auf diese Weise angeeignet werden, da Zeit- und Kraftaufwand beim Problemlosen so am effektivsten für die weitere Lerntätigkeit wirksam werden können. Durch Einsatz des Problemlösens als Lernhandlung kann die Lerntätigkeit von Schülern, Studenten, Werktätigen wesentlich aktiviert und intensiviert werden, da die Probleme a) auf Grund einer Widerspruchslage kognitive Bedürfnisse und damit eine emotio- nal unterschiedlich gefärbte, mehr oder weniger intensive Zuwendung zum Lerngegenstand hervor-rufen, b) dem Lernenden die Möglichkeit bieten, seine Kräfte zu erproben, durch eigene geistige Tätigkeit zu neuer Erkenntnis zu gelangen und dadurch Freude und Stolz auf die eigene Leistung zu erleben, c) vom Lernenden fordern, bisher angeeignete Kenntnisse und Handlungsverfahren unter neuen Bedingungen mehr oder weniger selbständig anzuwenden, und dadurch Möglichkeiten bieten, die Kenntnisse tiefer und differenzierter anzueignen und Selbständigkeit bei der Bewältigung intellektueller und anderer Anforderungen zu beweisen und zu entwickeln. Was durch eigenes Suchen, Überlegen, Prüfen u. a. erkannt wird, prägt sich besonders fest und dauerhaft ein. Problemlosen eignet sich deshalb besonders gut für die Aneignung wichtiger Knotenpunkte im Lernstoff. Dabei kann das Problemlosen in der Lerntätigkeit nach KUDRJAWZEW (1972) zumindest in folgenden Varianten auf treten, die hinsichtlich des Selbständigkeitsgrades der Lernenden zugleich den Charakter von Niveaustufen aufweisen: 1. Problemhafte Darbietung des Lerngegenstands durch den Lehrenden. Die Entstehung des Problems, die Aufstellung von Hypothesen, ihre Überprüfung u. a. wird den Lernenden verbal oder anderweitig vorgeführt und von ihnen mehr oder weniger adäquat nachvollzogen. 2. Schaffung von Problemsituationen durch den Lehrenden, Lösung dieser Problemsituationen in Kooperation von Lernenden und Lehrendem bei unterschiedlich starker Führung durch letzteren. 3. Schaffung von Problemsituationen durch den Lehrenden, Lösung durch die Lernenden in weitgehender Selbständigkeit. 4. Findung und Formulierung von Problemen durch die Lernenden selbst bei mehr oder weniger starker Vorbereitung bzw. Führung durch den Lehrenden, Lösung entweder in Kooperation von Lernenden und Lehrendem oder allein durch die Lernenden. Die Etappen des Problemlösens als spezieller Lernhandlung unterscheiden sich nicht prinzipiell von Etappen des Problemlösens schlechthin, sie erhalten ihre Spezifik aber durch die Einbettung in die pädagogisch geführte Lerntätigkeit, die in der Regel als kollektiver Prozeß organisiert wird. In Anlehnung an MACHMUTOW (1972) lassen sich einige wesentliche Etappen anführen (Tab.), deren Gewicht in konkreten Problemlösungsprozessen zwar in Abhängigkeit von objektiven und subjektiven Bedingungen sehr unterschiedlich sein kann und deren Verlauf natürlich auch nicht so starr erfolgt wie im Schema, die aber doch auf grundlegende Knotenpunkte hinweisen, die bei der Führung der Lerntätigkeit unter den Bedingungen des Problemlösens beachtet werden müssen. Am P. ist immer die ganze Persönlichkeit beteiligt, d. h. für die Lösung von Problemen in konkreten;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

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