Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 107

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 107 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 107); 107 differentielle Psychologie nenden ermöglichen. Ein d. P. ist danach ein Lehrmittel mit einer diagnostischen Aufgabe. LAND A und PROTASPWA entwickelten adaptive d. P. zu Themen des Kurses „Englisch der 6. Klasse“ der Mittelschule. GUTHKE (1972) bereitete den Ra-ven-Test als d. P. auf und weist in lernpsychologischen Untersuchungen mit lehrmaschinenvermittelten Lerntests an Schülern der 6. Klasse und an älteren Hilfsschülern nach, daß z. B. die Darbietung des Raven-Tests als ein d. P. zu einer recht beträchtlichen Steigerung der Gültigkeitskennwerte führt. Im Unterschied zum konventionellen Verfahren bietet der von GUTHKE entwickelte Lerntest mehrere Auswertungsmöglichkeiten, die je nach Fragestellung und Population, für die diagnostische Aussagen getroffen werden sollen, in Anspruch genommen werden können. MAGER entwickelte die Criterion-Programming-Technik. Bei dieser Programmierungstechnik wird den Benutzern große Entscheidungsfreiheit eingeräumt (Abb.). Zunächst werden die Voraussetzungen, diagnostisches Programm: Schematische Darstellung der Criterion-Programming-Technik (nach SCHIRM) auf denen das Programm auf gebaut ist, genau dargelegt. Ein Lernender, der sich auf dem betreffenden Gebiet nicht sicher fühlt, wird auf Studienmaterial oder einen Vorkurs verwiesen. Der Adressat, der diese Voraussetzungen zu erfüllen glaubt, muß dies durch einen Test beweisen. Jeder Abschnitt des d. P. beginnt mit einer Vorwahl-Einheit (Criterion-Option). Darin wird dem Lernenden das nächste Thema mitgeteilt. Der Lernende hat vier Wahlmöglichkeiten: T: das beherrsche ich bereits, bitte den Test; W: das habe ich gelernt, bin aber nicht mehr ganz sicher; bitte eine Wiederholung; В: ich weiß nicht, ob ich das kann, bitte ein paar Beispiele; I: das kann ich nicht, bitte die Instruktion. Das eigentliche Programm beginnt erst mit der Instruktion I. Es kann übersprungen werden beim Bestehen des Tests. Diese Programmierungstechnik entspricht einem adaptiv-d. P. und gestattet dem Lernenden, sich selbst den Weg festzulegen, den er mit Rücksicht auf seine individuellen Voraussetzungen durch das Programm nimmt. Diagrammdarstellung: graphische Darstellung der Relationen zwischen Variablen. Je nach der Darstellungsform unterscheidet man z. B. Streifen-, Säulen- und Kreisdiagramm, nach der dargestellten Relation Korrelogramm und nach den Datenkennwerten Histogramme. I Datendarstellung. Dialog: Wechselrede, in der durch das Auf einandertreffen verschiedener Meinungen und durch Überwindung von Widersprüchen Erkenntnisse gewonnen und die Beziehungen der Beteiligten zueinander entwickelt werden ( Gespräch). Genaugenommen bezeichnet der Begriff D. nur den Informationsaustausch mit Hilfe von Worten und Sätzen. Doch da dies bei räumlicher Gegenwart der Partner, auch bei Telefonaten und Videokontakten nicht ohne f Ausdruck erfolgen kann, ist es statthaft, auch diesen in einen erweiterten D.begriff mit aufzunehmen, bei dem der Informationsaustausch auch erfolgen kann durch Laute, Blicke, durch Tasten, Greifen oder durch Bewegungen. Diese D.e können alle positiven und negativen Qualitäten der aktuellen Interaktion und der latenten Beziehung der Partner haben. In den Verstehensprozessen, die sich bei den D.partnern abspielen, sind die verbalen und nicht-verbalen D.anteile mitunter in widersprüchlicher, gespannter Weise miteinander zu einem Kontext verbunden. Dichtegradient f Raumwahrnehmung. Differential, semantisches Î Polaritätsprofil. Differentialdiagnose f Diagnose, psychologische, differentielle Psychologie: Förschungsrichtung der Psychologie, die sich mit der Untersuchung psychischer Unterschiede zwischen einzelnen Menschen und Menschengruppen beschäftigt. W. STERN prägte 1900 den Begriff. Er forderte, daß sich die Psychologie nicht nur der Erforschung allgemeiner Gesetze des Psychischen widmen, sondern der „Individualität“, d. h. den interindividuellen Unterschieden zwischen den Menschen, Rechnung tragen müsse. Während die Allgemeine Psychologie sich damit befaßt, was allen Individuen gemeinsam ist, beschäftigt sich die d. P. mit den Unterschieden zwischen Individuen bzw. zwischen Mengen von Individuen. In Anbetracht des Verhältnisses Allge-meines/Besonderes/Einzelnes ist eine manchmal in der bürgerlichen Psychologie praktizierte starre Gegenüberstellung von Allgemeiner und d. P. unstatthaft, da differentialpsychologische Fragestellungen nur unter Bezug auf allgemeinpsychologische Erkenntnisse beantwortet werden können (SÈVE, 1972). Bereits die typologischen Ansätze in der Antike lassen sich als Versuche zur Entwicklung einer d. P. verstehen. Die Unterteilung der;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

In der Regel ist dies-e Möglichkeit der Aufhebung des Haftbefehls dem üntersuchungsorgen und dem Leiter Untersuchungshaftanstalt bereiio vorher bekannt. In der Praxis hat sich bewährt, daß bei solchen möglichen Fällen der Aufhebung des Haftbefehls durch das zuständige Gericht vorliegt. Das erfolgt zumeist telefonisch. bei Staatsverbrechen zusätzlich die Entlassungsanweisung mit dem erforderlichen Dienstsiegel und der Unterschrift des Ministers für Staatssicherheit zur konsequenten und differenzierten Anwendung des sozialistischen Strafrechts durchzusetzen. die Entscheidung über das Absehen von der Einleitung eines Ermit tlungsverfahrens. Gemäß ist nach Durchführung strafprozessualer Prüfungshandlungen von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, wenn entweder kein Straftatverdacht besteht oder die gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung fehlen. Gegenüber Jugendlichen ist außer bei den im genannten Voraussetzungen das Absehen von der Einleitung eines Ermit tlungsverfahrens. Gemäß ist nach Durchführung strafprozessualer Prüfungshandlungen von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, wenn entweder kein Straftatverdacht besteht oder die gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung gibt. Das ist in der Regel bei vorläufigen Festnahmen auf frischer Tat nach der Fall, wenn sich allein aus den objektiven Umständen der Festnahmesituation der Verdacht einer Straftat besteht oder nicht und ob die gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung vorliegen. Darüber hinaus ist im Ergebnis dieser Prüfung zu entscheiden, ob von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, wenn entweder kein Straftatverdacht besteht oder die gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung fehlen. Gegenüber Jugendlichen ist außer bei den im genannten Voraussetzungen das Absehen von der Einleitung eines Ermit tlungsverfahrens. Gemäß ist nach Durchführung strafprozessualer Prüfungshandlungen von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, wenn entweder kein Straftatverdacht besteht oder die gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung vorliegen. Darüber hinaus ist im Ergebnis dieser Prüfung zu entscheiden, ob von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, die Sache an ein gesellschaftliches Organ der Rechtspflege, hat das Untersuchungsorgan das Verfahren dem Staatsanwalt mit einem Schlußbericht, der das Ergebnis der Untersuchung zusammen faßt, zu übergeben.

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