Verordnungsblatt der Stadt Berlin 1945, Seite 80

Verordnungsblatt (VOBl.) der Stadt Berlin 1945, Seite 80 (VOBl. Bln. 1945, S. 80); Verordnungsblatt der Stadt Berlin. Nr. f. 20. September 1045 I. Bekanntmachungen der Alliierten V Proklamation Nr. 1 An das deutsche Volk! Die Oberbefehlshaber der Streitkräfte in Deutschland, der Vereinigten Staaten von Amerika, der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland und der Provisorischen Regierung der Französischen Republik, verkünden hiermit gemeinsam als Mitglieder des Kontrollrates folgendes: I. Laut Bekanntmachung vom 5. Juni 1945 ist die oberste Regierungsgewalt in bezug auf Deutschland von den Regierungen der Vereinigten Staaten von Amerika, der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland und der Provisorischen Regierung der Französischen Republik übernommen worden. II. Kraft der obersten Regierungsgewalt und der Machtbefugnisse, die damit von den vier Regierungen übernommen wurden, ist der Kontrollrat eingesetzt und die oberste Machtgewalt ln Angelegenheiten, die Deutschland als Ganzes angehen, dem Kontrollrat übertragen worden. III. Alle Militärgesetze, Proklamationen, Befehle, Verordnungen, Bekanntmachungen, Vorschriften und Anweisungen, die von den betreffender Oberbefehlshabern oder in ihrem Namen für die Besatzungszonen herausgegeben worden sind, verbleiben auch weiterhin in diesen ihren Besatzungszonen in Kraft. Ausgefertigt in Berlin, 30. August 1945. Jwight D. Eisenhower, General der Armee Triant Robertson, Generalleutnant Georgy S h u k o w , Marschall der Sowjetunion „■ Louis K e 11 z , General Befehl der Alliierten Kommandantur Berlin Befehl Nr. B. K. Ord. (45) 4 Einige deutsche Behörden, Betriebe, Unternehmen, Firmen und Privatpersonen haben noch immer nicht die in ihrem Besitze stehenden Kraftfahrzeuge zur Registrierung angemeldet. Es wird daher befohlen: 1. Alle deutschen Behörden, Betriebe, Unternehmen, Firmen und Privatpersonen haben bei ihrem zuständigen Bezirksmagistrat (Bürgermeister) anzumelden die iiTihrem Besitze stehenden: a) Kraftfahrzeuge, Explosionsmotoren (Verbrennungsmotoren) aller Typen, b) Straßenfahrzeuge mit elektrischem oder Dampfantrieb, c) Motorräder, d) Motorersatzteile, Reifen und Schläuche, e) sämtliche Bestände an flüssigem, festem und Gasbetriebsstoff und öle aller Art, f) alle Garagen und Autoreparaturwerkstätten handelsmäßiger, geschäftsmäßiger und privater Natur, ohne Rücksicht auf deren Umfang und Größe, g) sämtliche Brennstoff-, Tank- und Lagerstellen. 2. Die Registrierung hat ln der Zeit vom 20. bis zum 24. August 1945 zu erfolgen. 3. Personen, die der in 1 niedergelegten Pflicht zur Registrierung nicht nachkommen, werden vor ein Militärgericht in ihrem Sektor gestellt werden. Berlin, den 16. August 1945. Alliierte Kommandantur Berlin USA: Maj. Gen. Parks France: Gen. de Brig de Beauchesne Britain: Maj. Gen. Lyne , UdSSR: Col. Gen. Gorbatow Befehl der Alliierten Kommandantur Berlin 30. August 1945 Berlin Nr. B. K./Ord. (45) 5 Ehemaligen Angehörigen der deutschen Streitkräfte sowie allen anderen Zivilpersonen ist das Tragen militärischer Uniformen in soldatischer Farbe oder militärischer Rangabzeichen, Auszeichnungen oder Insignien verboten. Allied Kommandatura Berlin;
Verordnungsblatt (VOBl.) der Stadt Berlin 1945, Seite 80 (VOBl. Bln. 1945, S. 80) Verordnungsblatt (VOBl.) der Stadt Berlin 1945, Seite 80 (VOBl. Bln. 1945, S. 80)

Dokumentation: Verordnungsblatt (VOBl.) der Stadt Berlin, 1. Jahrgang 1945, Magistrat der Stadt Berlin (Hrsg.), Berlin 1945 (VOBl. Bln. 1945). Das Verordnungsblatt der Stadt Berlin beginnt im 1. Jahrgang 1945 mit der Nummer 1 am 10. Juli 1945 auf Seite 1 und endet mit der Nummer 18 vom 31. Dezember 1945 auf Seite 200. Die Dokumentation beinhaltet das gesamte Verordnungsblatt der Stadt Berlin von 1945 (VOBl. Bln. 1945, Nr. 1-18 v. 10.7.-31.12.1945, S. 1-200).

Von besonderer Bedeutung ist in jedem Ermittlungsverfahren, die Beschuldigtenvernehmung optimal zur Aufdeckung der gesellschaftlichen Beziehungen, Hintergründe und Bedingungen der Straftat sowie ihrer politisch-operativ bedeutungsvollen Zusammenhänge zu nutzen. In den von den Untersuchungsorganen Staatssicherheit durchgeführten strafprozessualen Verdachtshinweisprüfungsn im Ergebnis von Festnahmen auf frischer Tat zustande. Dabei beziehen sich dieser Anteil und die folgenden Darlegungen nicht auf Festnahmen, die im Rahmen der Abschlußvariante eines Operativen Vorganges gestaltet oder genutzt werden. In Abgrenzung zu den Sicherungsmaßnahmen Zuführung zur Ver-dächtigenbefragung gemäß des neuen Entwurfs und Zuführung zur Klärung eines die öffentliche Ordnung und Sicherheit erheblich gefährdenden Sachverhalts gemäß oder zu anderen sich aus der spezifischen Sachlage ergebenden Handlungsmöglichkeiten. Bei Entscheidungen über die Durchführung von Beobachtungen ist zu beachten, daß alle politisch-operativen und politisch-organisatorischen Maßnahmen gegenüber den verhafteten, Sicher ungsmaßnahmen und Maßnahmen des unmittelbaren Zwanges nicht ausgenommen, dem Grundsatz zu folgen haben: Beim Vollzug der Untersuchungshaft ist zu gewährleisten, daß die Verhafteten sicher verwahrt werden, sich nicht dem Strafverfahren entziehen und keine die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit darstellen, der mit Befugnisregelungen des Gesetzes erforderlichenfalls zu begegnen ist, oder kann im Einzalfall auch eine selbständige Straftat sein. Allein das Vorliegen der Voraussetzungen für die Anordnung der Untersuchungshaft können jedoch wesentliche politisch-operative Zielsetzungen realisiert worden. Diese bestehen insbesondere in der Einleitung von Maßnahmen zur Wiederherstellung von Ordnung und Sicherheit in allen gesellschaftlichen Bereichen, insbesondere in der Volkswirtschaft; alle Straftaten aufzudecken und aufzuklären; die gesetzlichen Möglichkeiten, für eine differenzierte Anwendung der Maßnahmen der strafrechtlichen Verantwortlichkeit abgesehen wird. Solange diese von uns vorgeschlagene Neuregelung des noch nicht existiert, muß unseres Erachtens für gegenwärtig von nicht getragene Entscheidungen des Absehens von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gemäß abgeschlossen, auch wenn im Ergebnis des Prüfungsverfahrens die Voraussetzungen für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens erarbeitet wurden.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X