Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1968, Seite 31

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 23. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1968, Seite 31 (NW ZK SED DDR 1968, S. 31); zierung ist die wöchentliche Anleitung der Klassenleiter für die Politinformation der Schüler durch den Parteisekretär und den Genossen Direktor. Gegenwärtig behandeln wir die Erklärung des Genossen Walter Ulbricht vor der Volkskammer. Im Vordergrund stehen zwei Fragen: Welche Aufgaben hat eine sozialistische Verfassung und wie hat sich unsere Entwicklung von 1949 bis 1967 vollzogen? Neuer Weg: Gibt es für die politische und fachliche Qualifizierung jedes einzelnen Genossen auch Festlegungen? Genossin Weichert: Selbstverständlich. Auch hier leistet die Parteileitung bereits heute schon die entsprechende Vorarbeit für die Berichtswahlversammlung. Wir sprechen mit jedem Parteimitglied. (Eine entsprechende Empfehlung haben wir auch der Schulleitung gegeben, daß sie in ähnlicher Weise ein Gespräch mit jedem Kollegen führen soll.) Wir stellen vier Fragen: 1. Wie schätzt du den Stand deiner politischen und fachlichen Qualifizierung ein? 2. In welcher Weise qualifizierst du dich gegenwärtig? 3. In welcher Richtung möchtest du dich qualifizieren? 4. Welche Perspektive siehst du in deiner Entwicklung? Wie notwendig und nützlich diese kameradschaftlichen Gespräche sind, möchte ich an einem Beispiel beweisen. Wir haben eine junge Genossin, die sowohl politisch als auch fachlich gut arbeitet. Sie selbst aber unterschätzt ihre Fähigkeiten. Ihr den Weg zu zeigen und entsprechende Festlegungen zu treffen, ihr Mut zu machen, das ist unsere Aufgabe. Als Parteiorganisation richten wir größtes Augenmerk darauf, daß sich alle Lehrer weiterbilden. Denn nur so können wir erreichen, daß der Lehrplan erfüllt und die Einheit von Bildung und Erziehung gesichert wrird. Durch die Einführung der präzisierten bzw. neuen Lehrpläne stehen unsere Lehrer vor größeren Aufgaben. Diese aber können sie nur meistern, wenn sie sich dafür qualifizieren. Deshalb nehmen alle unsere Lehrer an den Weiterbildungsveranstaltungen im „Haus des Lehrers“ teil. Neuer Weg: Welche speziellen Probleme ergeben sich an der Schule in der Bildungs- und Erziehungsarbeit? Genossin Weichert: Wir müssen selbstverständlich sehen, daß die Parteiorganisation die Verantwortung, die der Direktor der Schule als staatlicher Leiter zu tragen hat, nicht schmälern darf. Unsere Zusammenarbeit mit ihm ist sehr gut. Als Partei beschäftigen wir uns wie das auch aus der eingangs erwähnten Mitgliederversammlung ersichtlich ist mit grundsätzlichen Problemen, die dann eine Lösung durch die Schulleitung und den Pädagogischen Rat finden müssen; natürlich auch mit Unterstützung der Gewerkschaftsgruppe, in der alle Lehrer organisiert sind. Unsere Genossen, die sich dazu vorher eine einheitliche Meinung erarbeitet haben, leisten dabei die entsprechende Hilfe. Wir haben zum Beispiel 3,7 Prozent versetzungsgefährdete Schüler. Die Partei schlägt vor, daß wir diese Frage jetzt vor den Halbjahreszensuren auf die Tagesordnung setzen. Damit verbunden sind Vorschläge für Förderungsmaßnahmen usw. Ich möchte jetzt von einem Problem sprechen, das wir auf unserer Berichtswahlversammlung aufwerfen müssen. Folgende Tendenz zeigt sich: Unsere Schüler, die wir zur Erweiterten Oberschule delegieren wollen, sind vorwiegend Mädchen. Es sind acht Mädchen und zwei Jungen, obwohl die Anzahl der Jungen in den Klassen weitaus größer als die der Mädchen ist. Natürlich wollen wir die Entwicklung der Mädchen nicht hemmen. Doch ihre Studien-und Berufswünsche gehen zum größten Teil Abwechselnd erhalten zwei bis drei Genossen den Auftrag, sich mit bestimmten Unterthemen besonders zu befassen. Diese Vorbereitung hat zur Folge, daß sich die Teilnehmer intensiv mit der Thematik beschäftigen und lebhaft diskutieren. Die Zirkelstunden erhalten auf diese Weise immer mehr einen konsultativen Charakter. тЕШуШШЖ Natürlich wurde der erhoffte Erfolg nicht sofort sichtbar. Heute können wir jedoch einschätzen, daß durch die beharrliche und konsequente Einhaltung dieser Methode bereits recht positive Ergebnisse erzielt worden sind. Das zeigt sich in einer regelmäßigen und nahezu lOOprozentigen Beteiligung aller Genossen am Lehrjahr und an den sehr regen und fruchtbringenden Diskussionen. Der zweite uncj ganz besondere Faktor unseres Programms be- steht darin, den Stoff durch zweckentsprechende Filme und Exkursionen bildlich und beweisführend zu untermauern. Das ist sowohl interessant als auch abwechselungsreich und trägt nicht zuletzt zur Festigung der Parteigruppen bei. Beispielsweise hat der Film „Die Abenteuer des Werner Holt“ den Genossen noch einmal die katastrophalen Folgen kapitalistischer Kriegspropaganda, wie sie heute auch wieder in Westdeutschland praktiziert wird, deutlich vor Augen ge- 31;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 23. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1968, Seite 31 (NW ZK SED DDR 1968, S. 31) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 23. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1968, Seite 31 (NW ZK SED DDR 1968, S. 31)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 23. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1968, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1968 (NW ZK SED DDR 1968, S. 1-1168). Redaktionskollegium: Rudolf Wettengel (Chefredakteur), Georg Chwalczyk, Horst Dohlus. Arnold Hofert, Karl-Heinz Kuntsche, Inge Meyer, Christoph Ostmann. Werner Scholz, Hilde Stölzel, Kurt Tiedke, Gerhard Trölitzseh, Irma Verner, Heinz Wieland. Die Zeitschrift Neuer Weg im 23. Jahrgang 1968 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1968 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1968 auf Seite 1168. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 23. Jahrgang 1968 (NW ZK SED DDR 1968, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1968, S. 1-1168).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den Feind und bei der weiteren Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft. Die höheren Sicherheits-erfordernisse sowie die veränderten politischen und politisch-operativen Lagebedingungen stellen höhere Anforderungen an die Leitungstätigkeit in der Linie. Die weitere Qualifizierung und Vervollkommnung der Tätigkeit der Leiter aller Ebenen ist eine grundlegende Voraussetzung für die Realisierung des erforderlichen Leistungsanstieges in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit ist wichtiger Bestandteil der Gewährleistung der Rechtssicherheit und darüber hinaus eine wesentliche Grundlage für die Weiterentwicklung und Qualifizierung der Untersuchungsmethoden. Unter Beachtung der konkreten politisch-operativen Lage im Verantwortungsbereich sowie der Möglichkeiten und Fähigkeiten der und festzulegen, in welchen konkreten Einsatzrichtungen der jeweilige einzusetzen ist. Die Intensivierung des Einsatzes der und insbesondere durch die Anwendung von operativen Legenden und Kombinationen sowie anderer operativer Mittel und Methoden; die Ausnutzung und Erweiterung der spezifischen Möglichkeiten der Sicherheitsbeauftragten, Offiziere im besonderen Einsatz eingeschaltet werden und gegebenenfalls selbst aktiv mit-wirken können. Es können aber auch solche Personen einbezogen werden, die aufgrund ihrer beruflichen gesellschaftlichen Stellung und Funktion in der Lage sind, den Organen Staatssicherheit besonders wertvolle Angaben über deren Spionageund andere illegale, antidemokratische Tätigkeit zu beschaffen. Unter !Informatoren sind Personen zu verstehen, die zur nichtöffentliehen Zusammenarbeit mit den Organen Staatssicherheit meist nicht nur von einem, sondern von mehreren Motiven getragen wird. Aus den hauptsächlich bestimmenden Motiven ergeben sich folgende Werbungsarten: Die Werbung auf der Grundlage positiver gesellschaftlicher Überzeugungen ist auf den bei den Kandidaten bereits vorhandenen weltanschaulichen, moralischen und politischen Überzeugungen aufzubauen und daraus die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit dem Staatssicherheit zu entwickeln. Sind bereits beim Kandidaten derartige Überzeugungen vorhanden, wirken sie als Handlungsantrieb für die Zusammenarbeit und deren Realisierung.

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