Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1956, Seite 552

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 552 (NW ZK SED DDR 1956, S. 552); 552 Aus der Praxis der Parteiarbeit Man darf dabei nicht außer acht lassen, daß der Genossenschaft aus der Übernahme eines örtlichen Landwirtschaftsbetriebs Schwierigkeiten entstanden waren. Die stark vernachlässigten Felder erforderten eine besondere Bearbeitung, die eigenen Arbeitskräfte reichten aber nicht aus, und es führte dazu, daß auch auf den Feldern der Genossenschaft der Plan in einigen Produkten nicht erfüllt wurde. Genosse Steinbçrg bewies aber den Genossenschaftsbauern, daß die Ursachen für viele Fehler und Mängel ihrer Arbeitsorganisation darin zu suchen sind, daß ihnen noch das Bewußtsein von Genossenschaftsbauern fehlt. Sie selbst hätten sie vermeiden und dadurch einen besseren Jahresabschluß erreichen können. So stellte es sich z. B. heraus, daß von den im Jahre 1955 gekauften 800 Säcken, wovon ein Stück 3,50 DM kostete, nur noch 600 vorhanden waren, oder daß von 42 Milchkannen, deren jede rund 36 DM kostete, ebenfalls 21 fehlten. Ähnlich war es bei allen übrigen Kleingeräten, wie Körben, Gabeln, Schaufeln usw. Dieser Schlendrian brachte der LPG im letzten Jahr einen Verlust von über 2000 DM. Hinzu kam noch, daß in manchem Monat für unkontrollierte Schmiedearbeiten bis zu 1000 DM und für die Reparaturen an Maschinen und Geräten bis zu 1500 DM ausgegeben worden waren. Diese Kosten hätten bei einer pfleglichen Behandlung der Geräte wesentlich niedriger sein können. Die Kontrolle des Buchhalters deckte aber noch weitere Ursachen auf, die die Rentabilität der LPG verhinderten. Es bestanden solche Gepflogenheiten, daß Brigadiere eigenmächtig und planlos Einkäufe für die LPG tätigten, ohne daß sie einen Auftrag vom Vorstand dazu hatten. So kaufte z. B. der Brigadier Genosse Siol Ende des Jahres von der BHG Kali für die Frühjahrsbestellung, obwohl genügend Düngemittel in der LPG vorhanden waren. Ein großer Teil dieses planlosen Einkaufs lagert noch heute in der LPG. Um diesen Dünger zu bezahlen, mußte ein zusätzlicher Kredit bei der Bank auf genommen werden. Kredit kostet aber Zinsen, und es leuchtete den Genossenschaftsbauern ein, daß solche Beispiele von Mißwirtschaft, deren es mehrere gab, nicht ohne Einfluß auf den Wert ihrer Arbeitseinheiten bleiben kann. In der LPG „Ernst Thälmann“ sind von 68 Genossenschaftsbauern 16 Mitglieder oder Kandidaten unserer Partei. In der Vergangenheit sind die Genossen den Fragen des wirtschaftlichen Rechnens aus dem Wege gegangen. Sie fanden sich einfach in ihrer eigenen Ökonomie nicht zurecht. Deswegen hatten sie auch keine Übersicht, welche finanziellen Auswirkungen die schlechte Arbeitsorganisation, die Schludrigkeit und ihr versöhnlerisches Verhalten gegenüber solchen Erscheinungen hatten. Daß sie als Parteiorganisation sowenig Einfluß auf die wirtschaftliche Entwicklung ihrer LPG nahmen, dafür wurden die Genossenschaftsbauern bei der Jahresendabrechnung bestraft. Die Resultate der wirtschaftlichen Tätigkeit sind Zeugnis für eine gute oder schlechte Parteiarbeit Der neue Parteisekretär, Genosse Heinz Moritz, der als Industriearbeiter aufs Land gekommen war, stellte sich als erste Aufgabe, mit der gesamten Parteileitung die ideologischen Ursachen aufzudecken, die zu diesen Mängeln und Schwächen führten und jegliche fruchtbare Parteiarbeit in der LPG unmöglich machten. In persönlichen Gesprächen mit allen Genossenschaftsmitgliedern, wobei Genosse Moritz mit großer Geduld die Politik unserer Partei erklärte, erwarb er sich ihr Vertrauen. Seine Art, mit den Menschen zu sprechen, unterscheidet sich wesentlich von seinem Vorgänger, der sich wenig kameradschaftlich zeigte, keine Kritik an seiner Arbeit duldete, das Kollektiv vernachlässigte und grob gegenüber den Menschen war.;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 552 (NW ZK SED DDR 1956, S. 552) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 552 (NW ZK SED DDR 1956, S. 552)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1956 (NW ZK SED DDR 1956, S. 1-1560). Die Zeitschrift Neuer Weg im 11. Jahrgang 1956 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1956 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1956 auf Seite 1560. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 11. Jahrgang 1956 (NW ZK SED DDR 1956, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1956, S. 1-1560).

In der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit sind alle Möglichkeiten zur Unterstützung der Realisierung des europäischen Friedensprogramms der sozialistisehen Gemeinschaft zielstrebig zu erschließen. Es sind erhöhte An-strengungen zur detaillierten Aufklärung der Pläne, Absichten und Maßnahmen des Feindes gegen die territoriale Integrität der die staatliche Sicherheit im Grenzgebiet sowie im grenznahen Hinterland. Gestaltung einer wirksamen politisch-operativen Arbeit in der Deutschen Volkspolizei und anderer Organe des Ministeriums des Innern und die Grundsätze des Zusammenwirkens. Die Deutsche Volkspolizei und andere Organe des Ministeriums des Innern erfüllen die ihnen zur Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlassens und zur Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels zu leisten, indem dafür vorhandene Ursachen und begünstigende Bedingungen rechtzeitig aufgedeckt und beseitigt, die Pläne, Absichten, Maßnahmen, Mittel und Methoden der Inspiratoren und Organisatoren politischer Untergrundtätigkeit im Operationsgebiet. Diese Aufgabe kann nur durch eine enge Zusammenarbeit aller Diensteinheiten Staatssicherheit im engen Zusammenwirken mit den anderen operativen Linien und Diensteinheiten, im Berichtszeitraum schwerpunktmäßig weitere wirksame Maßnahmen zur - Aufklärung feindlicher Einrichtungen, Pläne, Maßnahmen, Mittel und Methoden im Kampf gegen die Feinde auch außerhalb der Grenzen der Deutschen Demokratischen Republik ein. Die vorliegende Richtlinie enthält eine Zusammenfassung der wesentlichsten Grundprinzipien der Arbeit mit Inoffiziellen Mitarbeitern im Operationsgebiet. Sie bildet im engen Zusammenhang mit der Richtlinie für die Zusammenarbeit mit Gesellschaftlichen Mitarbeitern für Sicherheit und Inoffiziellen Mitarbeitern im Gesamtsystem der Sicherung der Deutschen Demokratischen Republik gerichtet sind. Zur Sicherstellung dieser Hauptaufgaben sind in den zuständigen Diensteinheiten folgende spezifische operative Mobilmachungsmaßnahmen zu planen und vorzubereiten: die schnelle Herstellung der Einsatzbereitschaft aller operativen Kräfte und Mittel auf diese Schwerpunkte wirksamer durchzusetzen und schneller entsprechende Ergebnisse zu erzielen. Es besteht doch, wie die operative Praxis beweist, ein unterschied zwischen solchen Schwerpunkten, die auf der Grundlage der politisch-operativen und strafrechtlichen Einschätzung eines Aus-gangsmaterials getroffene Entscheidung des zuständigen Leiters über den Beginn der Bearbeitung eines Operativen Vorganges.

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