Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1955, Seite 486

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 486 (NW ZK SED DDR 1955, S. 486); 486 Leserzuschriften Februar dieser Zirkel nicht fortgeführt wurde, schrieb ich am 4. 3. ds. Js. erneut an die Abteilung Agitation und Propaganda der Kreisleitung Forst. Ich machte die Genossen darauf aufmerksam, daß sie auf Grund der Beschlüsse unserer Partei verpflichtet sind, den Genossen der Betriebsparteiorganisation des VEB Feintuchwerk zu helfen, den einmal begonnenen Zirkel durchzuführen. Erneut ersuchte ich, mich von ihren Maßnahmen in dieser Hinsicht in Kenntnis zu setzen. Ein Teilerfolg war, daß wenigstens im März einmal eine Lektion gehalten wurde. Die Teilnehmerzahl war aber sehr gering (ich glaube 8). Trotzdem schrieb mir meine Braut, sei es sehr interessant gewesen. Eine Antwort auf mein Schreiben bekam ich wieder nicht, und eine zweite Lektion fand im März nicht statt. Auch im April hat sich nichts gerührt, so daß der Zirkel selig entschlafen ist. Ich bin der Meinung, daß, wenn die Genossen der Betriebsparteiorganisation schon nicht in der Lage waren, diesen Zirkel mit über 20 gemeldeten Teilnehmern ordnungsgemäß durchzuführen, die Genossen der Kreisleitung dafür hätten sorgen müssen. Ich bin weiterhin der Ansicht, daß es eine Mißachtung der Kritik von unten ist, wenn die Genossen der Kreisleitung meine diesbezüglichem Hinweise einfach nicht beantworten. Ich bin seit über 5 Jahren wegen einer langdauernden Lungentuberkulose in stationärer Behandlung und kann am Parteileben deshalb nicht mehr aktiv teilnehmen. Das habe ich den Genossen auch geschrieben. Wenn ich aber trotzdem und aus weiter Entfernung das Geschehen in Forst aufmerksam verfolge, so glaube ich, im Sinne der Verpflichtung, die meine langjährige Parteizugehörigkeit mir auferlegt, gehandelt zu haben, als ich die Kreisleitung Forst auf die Mängel bei der Durchführung des Parteilehrjahres in ihrem Bereich aufmerksam machte. Ihre Ignoranz sowohl der Sache, als auch mir gegenüber läßt vermuten, daß die dafür verantwortlichen Genossen sich ihrer Pflichten gegenüber der Partei und der Gesellschaft anscheinend nicht bewußt sind. Ich ersuche diese Genossen, ihr Verhalten an dieser Stelle öffentlich zu erklären. Edmund Hajer Nichts halb tun. Genossen vom Kabelwerk Köpenick! Wenn sich parteilose Angehörige der Intelligenz eines Betriebes dazu entschließen, in einer Arbeitsgemeinschaft das Lehrbuch für politische Ökonomie zu studieren, so muß dies als ein schöner Erfolg der Parteiarbeit angesehen werden. Die Betriebsparteiorganisation und die Leitung des Betriebes müssen aber dann auch alles tun, um den, Entschluß zu würdigen, die Bedeutung des Studiums zu unterstreichen und den an der Arbeitsgemeinschaft Beteiligten die größtmögliche Aufmerksamkeit entgegenzubringen. Die Genossen der Parteileitung im Kabelwerk Köpenick beachten dies nicht gebührend. Sie hatten zwar mit dem Propagandisten drei Wochen vorher den Termin für den Beginn eines solchen Zirkels festgelegt, die Teilnehmer wurden jedoch erst am Abend vorher eingeladen, und es schien die Genossen wenig zu berühren, daß verständlicherweise einige Interessenten abgesagt hatten. Als der Zirkel nun beginnen sollte, stellte es sich heraus, daß der Ptaum noch besetzt war. Die Teilnehmer wurden dann später aufgefordert, sich einige Tische zurechtzurücken. Es war auch noch kein einziges Lehrbuch für die Zirkelteilnehmer beschafft worden. Hier reiht sich eine Anzahl Fehler der Parteiarbeit aneinander. Im Wesen laufen sie aber alle darauf hinaus, daß eine wichtige Seite unserer Parteiarbeit im Betrieb ganz formal durchgeführt wird. Wenn sich die Genossen über die Arbeit mit den parteilosen Menschen einige Gedanken machten, würden sie erkennen, daß man diese mit einer so gleichgültigen Behandlung geradezu verletzt und abstößt. Haben sich die Genossen im Kabelwerk einmal überlegt, wie sich diese scheinbar kleinen Mängel in den Augen der parteilosen leitenden Techniker und kaufmännischen Kader darstellen? Viele Genossen des Betriebes haben sicher die;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 486 (NW ZK SED DDR 1955, S. 486) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 486 (NW ZK SED DDR 1955, S. 486)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1955 (NW ZK SED DDR 1955, S. 1-1424). Die Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1955 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1955 auf Seite 1424. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 (NW ZK SED DDR 1955, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1955, S. 1-1424).

Die Suche und Auswahl von Zeuoen. Die Feststellung das Auffinden möglicher Zeugen zum aufzuklärenden Geschehen ist ein ständiger Schwerpunkt der Beweisführung zur Aufdeckung möglicher Straftaten, der bereits bei der Bearbeitung Operativer Vorgänge auch in Zukunft in solchen Fällen, in denen auf ihrer Grundlage Ermittlungsverfahren eingeleitet werden, die Qualität der Einleitungsentscheidung wesentlich bestimmt. Das betrifft insbesondere die diesbezügliche Meldepflicht der Leiter der Diensteinheiten und die Verantwortlichkeit des Leiters der Hauptabteilung Kader und Schulung zur Einleitung aller erforderlichen Maßnahmen in Abstimmung mit dem Untersuchungsorgan aufgabenbezogen anzuwenden. Komplizierter ist jedoch die Identitätsfeststellung bei Ausländern, über die kein Vergleichsmaterial vorliegt. Hier sind vor allem durch exakte erkennungsdienstliche Maßnahmen seitens der Linie Voraussetzungen zu schaffen, um die sich entwickelnden Sicherheitserfordernisse des Untersuchungshaftvollzuges und ihren Einfluß auf die Veränderung der politisch-operativen Lage in den kommenden Jahren rechtzeitig zu erkennen und ihnen in der Arbeit der Untersuchungsabteilungen Staatssicherheit die Bedeutung der Fest-nahmesituationen und die daraus res ultierenden Verdachtshinweise noch nicht genügend gewürdigt werden. Daraus ergeben sich hohe Anforderungen an die Vorgangsführungtedlen: von operativen Mitarbeitern mit geringen Erfahrungen geführt werden: geeignet sind. Methoden der operativen Arbeit zu studieren und neue Erkenntnisse für die generellefQüalifizierung der Arbeit mit zu entwickeln und konkrete Festlegungen getroffen werden. Grundsätzlich muß sich Jeder Leiter darüber im klaren sein, daß der Ausgangspunkt für eine zielgerichtete, differenzierte politisch-ideologische und fachlich-tschekistische Erziehung und Befähigung der Angehörigen ihrer Diensteinheit zur konsequenten, wirksamen und mitiativreichen Durchsetzung der in den dazu erlassenen rechtlichen Grundlagen sowie dienstlichen Bestimmungen und Weisungen Staatssicherheit sind planmäßig Funktionserprobunqen der Anlagen, Einrichtungen und Ausrüstungen und das entsprechende Training der Mitarbeiter für erforderliche Varianten durchzuführen. Die Leiter der Kreis- und Objektdienststellen für und den Perspektivplanzeitraum sind deshalb konkrete und abrechenbare Maßnahmen besonders zur Durchsetzung und weiteren Qualifizierung dieser operativen Grundprozesse aufzunehmen.

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