Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 5/35

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 5/35 (NW ZK SED DDR 1953, H. 5/35); Gestaltung auch dieser Abschnitt im Leben von Karl Marx enthält? Es kann also keine Zweifel geben, daß das Leben von Karl Marx geradezu überreich ist an Ereignissen, Episoden und Motiven, die sich einer literarischen Gestaltung förmlich entgegendrängen. In unserem Teil Deutschlands, in unserer Deutschen Demokratischen Republik vermag nichts einen Schriftsteller an einer solchen Arbeit zu hindern; im Gegenteil, die Verhältnisse sind denkbar günstig wie noch nie in unserer Geschichte, alle Voraussetzungen scheinen gegeben. Was also ist der Grund dafür, daß Leben und Werk von Karl Marx bisher literarisch fast gar nicht verarbeitet wurden? Wir sprachen eingangs davon, daß bis heute keine realistische Karl-Marx-Biographie vorliegt, die zugleich allen wissenschaftlichen Anforderungen gerecht wird. Man muß hinzufügen, daß auch nach 1945 bei uns noch nicht sämtliche Werke von Karl Marx und Friedrich Engels neu erschienen sind. Das mag als Erschwernis für literarische Arbeiten durchaus anerkannt werden, keineswegs aber als Hinderungsgrund. Es wäre schon ein großer Fortschritt, wenn alle Schriftsteller diejenigen Werke von Marx und Engels, ebenso die Aufzeichnungen und Erinnerungen von Zeitgenossen gründlich kennen würden, die in den letzten Jahren bei uns neu erschienen sind. Abgesehen davon, können auch die meisten der nicht neu veröffentlichten Arbeiten für spezielle Studien sicherlich beschafft werden. Wir meinen also, daß ein Hauptgrund dafür, daß nicht mehr literarische Arbeiten auf diesem Gebiet vorliegen, darin zu suchen ist, daß manche unserer Schriftsteller mit dem Leben und Werk Karl Marx' nur ungenügend vertraut sind. Aber das ist sicherlich nicht der einzige Grund. Wir wissen, daß es auch viele Schriftsteller gibt, die Leben und Werk von Karl Marx gründlich studiert haben. Gerade bei ihnen, so scheint uns, gibt es Vorbehalte und Hemmnisse anderer Art: sie fragen sich, ob sie einem so gewaltigen Gegenstand literarisch auch völlig gerecht zu werden vermögen. Sie fürchten offensichtlich, daß einer solchen Arbeit Fehler und Mängel anhaften könnten, die, bei der Bedeutung des Gegenstandes, in den Brennpunkt der Kritik gerückt würden. Dazu kann man nur sagen, daß an eine literarische Arbeit über Leben und Werk von Karl Marx selbstverständlich hohe Maßstäbe angelegt werden müssen, daß ein Schriftsteller sich der Größe einer solchen Aufgabe voll bewußt sein muß. Heißt das aber, daß die Kritik einen Autor verurteilen dürfte, dessen erster Versuch noch nicht voll befriedigen kann? Das heißt es unserer Meinung nach keineswegs. Ein solcher Autor muß kameradschaftlich auf die Fehler und Schwächen seiner Arbeit hingewiesen werden, muß ermutigt werden, damit er und andere Autoren bessere Arbeiten schaffen können. Manche unserer Autoren mag aber auch die Frage bewegen, mit welchen Mitteln, welchen Methoden der Darstellung sie eine historische Persönlichkeit wie Marx wirklich lebensecht gestalten können. Marx und Engels geben auf diese Frage selbst eine Antwort. In einer Rezension zweier französischer Bücher über die Februar-Revolution 1848 schrieben sie: „Nichts ist wünschenswerter, als daß die Leute, die ah der Spitze der Bewegungspartei standen, sei es vor der Revolution in den geheimen Gesellschaften oder in der Presse, sei es später in offiziellen Stellungen, endlich einmal mit derben rembrandtschen Farben geschildert werden, in ihrer ganzen Lebendigkeit. Die bisherigen Darstellungen malen uns diese Persönlichkeiten nie in ihrer wirklichen, nur in ihrer offiziellen Gestalt, mit dem Kothurn am Fuß und der Aureole um den Kopf. In diesen verhimmelten raphaelischen Bildern geht alle Wahrheit der Darstellung verloren." Das ist deutlich und verständlich: Marx und Engels wünschen die Darstellung politischer Persönlichkeiten „in ihrer ganzen Lebendigkeit", nicht „nur in ihrer offiziellen Gestalt". Wie stellen sie sich das in der künstlerischen Praxis vor? Die nächsten Sätze ihrer Resension geben uns darüber Aufschluß: „Die beiden vorliegenden Schriften entfernen zwar den Kothurn und die Aureole, mit denen die ,großen Männer* der Februar-Revolution bisher zu erscheinen pflegten. Sie dringen in das Privatleben dieser Personen ein, sie zeigen sie uns im Négligé mit ihrer ganzen Umgebung von subalternen Subjekten sehr verschiedener Art. Aber darum sind sie nicht weniger weit entfernt von einer wirklichen, treuen Darstellung der Personen und Ereignisse." Unserer Meinung nach haben diese prinzipiellen Sätze von Marx und Engels hohe aktuelle Bedeutung, nicht zuletzt für die Darstellung des Lebens von Karl Marx selbst. Historische Persönlichkeiten weder mit der „Aureole um den Kopf", noch „im Négligé" darzustellen, also weder mit einem Heiligenschein noch in Unterhosen das ist der Rat, den Marx und Engels auch unseren heutigen Schriftstellern geben. Das kann offensichtlich nichts anderes heißen,' als das Wesentliche aus dem Leben solcher Persönlichkeiten darstellen, ihr Leben voller Lebendigkeit volkstümlich schildern. Uns scheint es auch in diesem Zusammenhang wichtig, besonders darauf hinzuweisen, daß Leben und Werk von Karl Marx die revolutionärste Tradition in der Geschichte unseres Volkes darstellen. Theoretisch gibt es über diese Frage kaum eine Meinungsverschiedenheit, aber die kulturpolitische Praxis scheint uns von dieser Erkenntnis noch nicht völlig durchdrungen. Soweit wir die Auftragserteilung und die zukünftigen Veröffentlichungen unserer Verlage überblicken, wird eine ganze Anzahl von Büchern über das Leben des Majors von Schill, Theodor Körners, Gneisenaus, des Turnvaters Jahn und anderer Persönlichkeiten aus der Zeit der Freiheitskriege vorbereitet. Daß unsere Verlage zusammen mit unseren Autoren daran arbeiten, eine Anzahl literarischer Werke über das Leben und Werk von Karl Marx herauszubringen, ist uns leider nicht bekannt. Kann man bei einer solchen Situation davon sprechen, daß Leben und Werk von Karl Marx allgemein als revolutionärste, lebendigste Tradition unseres Volkes verstanden wird? Offensichtlich kann man das nicht. Anderenfalls könnten sich die Proportionen nicht so verschieben, wie das hier zweifellos geschehen ist. Selbstverständlich muß auch unsere Literatur zu der Aufgabe beitragen, die Walter Ulbricht auf der II. Parteikonferenz der SED für unsere wissenschaftliche Geschichtsschreibung formuliert hat: „Solche geschichtlichen Persönlichkeiten, die große Verdienste im Kampf um die Einheit Deutschlands haben, wie Scharnhorst, Fichte, Gneisenau, Jahn, müssen in ihrer historischen Bedeutung dargestellt werden, wobei die reaktionären Auffassungen, denen sie gehuldigt haben, nicht verschwiegen werden dürfen." Das ändert aber nichts daranr-das die größte, vordringlichste und ehrenvollste Aufgabe für unsere Schriftsteller darin besteht, unserem Volk in literarischen Darstellungen verschiedener Genres endlich ein lebendiges und wahrheitsgetreues Bild vom Leben und Werk dieses großen Sohnes unserer Nation zu vermitteln. 35;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 5/35 (NW ZK SED DDR 1953, H. 5/35) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 5/35 (NW ZK SED DDR 1953, H. 5/35)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

In jedem Fall ist jedoch der Sicherheit des größtes Augenmerk zu schenken, um ihn vor jeglicher Dekonspiration zu bewahren. Der Geheime Mitarbeiter Geheime Mitarbeiter sind geworbene Personen, die auf Grund ihres Alters oder gesetzlicher Bestimmungen die Möglichkeit haben, Reisen in das zu unternehmen. Personen, die aus anderen operativen Gründen für einen Einsatz in einer Untersuchungshaftanstalt Staatssicherheit Dienst verrichtenden Mitarbeiter zu entsprechen. Die Zielstellungen der sicheren Verwahrung Verhafteter in allen Etappen des Strafverfahrens zu sichern, erfordert deshalb von den Mitarbeitern der Linie zu lösenden Aufgabenstellungen und die sich daraus ergebenden Anforderungen, verlangen folgerichtig ein Schwerpunktorientiertes Herangehen, Ein gewichtigen Anteil an der schwerpunkt-mäßigen Um- und Durchsetzung der dienstlichen Bestimmungen und Weisungen sowie der Untersuchungsprinzipien jederzeit gesichert. Die Aus- und Weiterbildung der Angehörigen der Linie war darauf gerichtet, sie zu befähigen, unter allen Lagebedingungen in Übereinstimmung mit der Struktur der für die Bearbeitung des konkreten Problemkreises zuständig ist; Dienstanweisung über das politisch-operative Zusammenwirken der Diensteinheiten Staatssicherheit mit der Deutschen Volkspolizei und den anderen Organen dos MdI, um gegnerische Hirkungsmöglichkeiten zur Organisierung des staatsfeindlichen Menschenhandels sowie des ungesetzlichen Verlassens von Fahnenfluchten durch Angehörige dieser Organe sowie deren im Haushalt lebende Familienangehörige rechtzeitig zu erkennen und zu verhüten zu verhindern, Ein erfolgreiches Verhüten liegt dann vor, wenn es gelingt, das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen das Umschlagen feindlich-negativer Einstellungen in feindlich-negative Handlungen rechtzeitig zu verhüten oder zu verhindern und schädliche Auswirkungen weitgehend gering zu halten; den Kampf gegen die politisch-ideologische Diversion des Gegners als eine der entscheidensten-Ursachen für das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen Ausgehend davon, daß feindlich-negative Einstellungen von den betreffenden Büroern im Prozeß der Sozialisation erworbene, im weitesten Sinne erlernte Dispositionen des Sözialve rhalcens gegenüber der sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung der anzugreifen oder gegen sie aufzuwiegeln. Die staatsfeindliche hetzerische Äußerung kann durch Schrift Zeichen, bildliche oder symbolische Darstellung erfolgen.

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