Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 20/5

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 20/5 (NW ZK SED DDR 1953, H. 20/5); Mitte Oktober von den Arbeitern bereits 45 Vorschläge für die Herstellung von Massenbedarfsgütern im Betrieb eingegangen. Den Kollegen war klar geworden, daß es, wTenn das Angebot von Waren in den Geschäften vergrößert wTerden soll, darauf ankommt, jede Reserve, jedes Abfallprodukt auch im Schwermaschinenbau zur Herstellung solcher Artikel auszunützen, nach denen in der Bevölkerung große Nachfrage ist. Der Plan des Warenumsatzes im Einzelhandel soll im 2. Halbjahr gegenüber den 1. Halbjahr um 30 Prozent gesteigert werden. Aber bis jetzt sind die Waren noch nicht im genügenden Umfange vorhanden. Genosse Ziller forderte die Wirtschaftssekretäre auf, in den Betrieben darauf zu drängen, daß sofort Abteilungen zur Herstellung solcher Massenbedarfsartikel eingerichtet werden. Die Brigade im Ernst-Thälmann-Werk muß ihr Augenmerk darauf richten, daß der dazu von der Regierung gefaßte Beschluß im Werk sofort verwirklicht wird. Die SAG-Betriebe nach dem Vorbild der sowjetischen Genossen im neuen Jahr weiterführen Genosse Ziller lenkte auf der Wirtschaftskonferenz die Aufmerksamkeit der Parteisekretäre noch auf eine andere Tatsache. Bekanntlich übernehmen wir mit Beginn des neuen Jahres 33 entscheidende große Produktionsstätten des Schwermaschinenbaues und der Grundchemie aus den Händen,der sowjetischen Verwaltung. Es ist notwendig, diese große ökonomische Kraft richtig zu übernehmen und gut weiterzuverwalten. Das ist schon insofern von besonderer Bedeutung, als gerade in diesen Betrieben ein bedeutender Anteil unseres künftig viel größeren Export-Volumens produziert wird. Die Exportverpflichtungen stehen unlösbar im Zusammenhang mit den Importen aus der Sowjetunion, aus den befreundeten Ländern und auch aus dem kapitalistischen Ausland. Sie stehen also ebenfalls unmittelbar im Zusammenhang mit der schnellen Verbesserung der Lebenslage aller Schichten der Werktätigen. Auch das Ernst-Thälmann-Werk wird in die Hände des deutschen Volkes übergehen. Die Brigade muß deshalb mit der Parteileitung prüfen, ob alle kadermäßigen Voraussetzungen geschaffen sind, daß das Werk nach der Übernahme in gleicher vorbildlicher Weise wie unter der sowjetischen Leitung geführt wird. Die Provokateure des 17. Juni restlos entlarven Im Thälmann-Werk ist bei verschiedenen Gruppen von Arbeitern noch stark die Meinung verbreitet, daß der 17. Juni durch die Unzufriedenheit mit den Normen ausgelöst wurde. Es gibt also bei diesen Gruppen noch keine Klarheit darüber, daß dieser Tag eine faschistische Provokation gewesen ist. Da außerdem die Auseinandersetzungen mit Provokateuren noch nicht zu Ende geführt sind zum Beispiel im Betrieb 06, wo der ehemalige AG-Leiter Pompöse am 17. Juni das Gewerkschaftshaus mit gestürmt hat und sich noch ungeschoren im Betrieb befindet muß von der Brigade aus im verstärkten Maße daraufhin gearbeitet werden, daß in den Grundorganisationen 1. der Charakter des 17. Juni klar wird und 2. die Entlarvung der Kollegen vor der gesamten Belegschaft des jeweiligen Betriebes erfolgt, die aktiv an den Provokationen teilgenommen haben. Dagegen hat der gesamte Schmelzbetrieb am 17. Juni trotz Aufforderung, an der Demonstration teilzunehmen, weitergearbeitet. Hier gilt es, sich auf die positiven Kräfte bei den Wahlen zu den leitenden Parteiorganen und bei der Aufnahme neuer Kandidaten in die Partei zu konzentrieren. Unsere Genossen müssen in allen Abteilungen und Brigaden vertreten sein Gerade der 17. Juni hat im Ernst-Thälmann-Werk gezeigt, wo die Provokationen in Magdeburg ihren Ausgangspunkt fanden, und dieser Tag deckte den großen Mangel in diesem Werk auf, daß die Parteiorganisation es bisher versäumt hat, eine richtige Verteilung der Parteimitglieder im Betrieb vorzunehmen. Im Thälmann-Werk gibt es ganze Arbeitsabschnitte, wo kein Genosse arbeitet. Die Brigade hat begonnen, den Aufbau der Parteiorganisation nach dem technologischen Prozeß in Angriff zu nehmen. Man sollte dabei, da es im Karl-Liebknecht-Werk in Magdeburg in dieser Beziehung schon gute Erfahrungen gibt, schnellstens einen Erfahrungsaustausch zwischen beiden Parteiorganisationen organisieren und, wenn notwendig, aktive Hilfe von seiten der Parteiorganisationen des Liebknecht-Werkes in Anspruch nehmen. Wenn die Partei nicht agitiert agitiert der Feind In der Stahlgießerei sowie im Betrieb 01 des Werkes gibt es bei manchen Arbeitern solche Gerüchte wie: „Ab 1. Januar gibt es für uns keine Arbeit mehr, weil die Reparationen wegfallen. Alle verheirateten Frauen werden ab 1. Januar entlassen, oder im Betrieb 01 werden 500 Mann entlassen.“ Dabei besteht die Belegschaft 01 nur aus 350 Mann! Die Brigade des Zentralkomitees führte mit den Arbeitern der Martin-Öfen eine Aussprache darüber durch. Nach Beendigung der Aussprache sagten uns die Arbeiter: „Warum kommt nicht mal jemand von unserer Partei oder Werkleitung und macht uns das so klar, wie ihr das getan habt?“ Die kürzlich bei uns weilende sowjetische Arbeiterdelegation hat uns gelehrt, wie die Partei mit den Arbeitern sprechen muß. Auch in den Betrieben, die unsere sowjetischen Freunde besuchten, erklärten die Kollegen immer wieder: „Wenn man uns so zusammen genommen hätte, wenn man uns rechtzeitig erzählt hätte, was es mit den Beschlüssen des Politbüros der Partei auf sich hat, welche Maßnahmen daraus abzuleiten sind, dann hätten wir ganz anders reagiert.“ Deshalb ist es eine wichtge Aufgabe der Brigade, dafür Sorge zu tragen, daß von der Parteileitung und den Grundorganisationen mit der Organisierung der politischen Arbeit unter der Belegschaft begonnen wird. Andererseits muß man endlich sorgfältiger beachten, wer solche Gerüchte in die Belegschaft hineinträgt, denn dahinter steckt der Feind. Da im Thälmann-Werk täglich ohne besondere Gründe 200 bis 250 Kollegen von der Arbeit fernbleiben und monatlich durchschnittlich 14 000 Arbeitsstunden verbummelt werden, muß die Brigade die Grundorganisationen der einzelnen Betriebe davon überzeugen, daß sie einen ernsthaften Kampf gegen diese Arbeitsbummelei führen müssen. Dabei sollen vor allem die Meister und Brigadiere darauf hingewiesen werden, daß es ihre Pflicht ist, die Kollegen besser zu kontrollieren. Auch dieses Beispiel zeigt, daß die agitatorische Arbeit im Ernst-Thälmann-Werk vollständig vernachlässigt wird. Zum Beispiel steht die Betriebszeitung nicht im Mittelpunkt der Arbeit der Parteiorganisation. Die Parteileitung hat dem Genossen Kremer, Betriebszeitungsredakteur, seit Januar keine Anleitung für seine Arbeit gegeben und hat auch in ihren Parteileitungssitzungen nicht grundsätzlich zur Agitation im Werk Stellung genommen. Es kommt darauf an, daß die Arbeiter mehr zu Wort kommen, daß mehr als bisher die Aktivistenbewegung im Werk popularisiert, daß in der Betriebszeitung laufend der Stand der Erfüllung der Betriebskollektivverträge behandelt wird. Es ist auch wichtig, darüber zu schreiben, daß vom Werk am 7. Oktober d. J. 28 werkseigene Wohnungen an d e Arbeiter des Werkes verteilt worden sind, daß in drei Wochen wiederum 28 und im Dezember 36 errichtet und beziehbar sein werden. Das sind doch die ersten Erfolge der neuen Maßnahmen unserer Regierung. Die Partei muß das den Kollegen erklären. Wie unverantwortlich die Parteileitung ihre Hauptaufgabe, nämlich die der politischen Agitation, ver- 5;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 20/5 (NW ZK SED DDR 1953, H. 20/5) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 20/5 (NW ZK SED DDR 1953, H. 20/5)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

Auf der Grundlage der Durchführungsbestimmung zur DienS-anwelsung des Gen. Minister, die die Aufgaben für die Einschätzung der operativen Relevanz der Androhung von Terror- und anderen operativ bedeutsamen Gewaltakten als Bestandteil der operativen Lageeinschätzung im Verantwortungsbereich, zur Herausarbeitung und Bestimmung von Erfordernissen der vorbeugenden Terrorabwehr und des Niveaus der dazu ersetzbaren operativen Kräfte, Mittel und Methoden, Absichten und Maßnahmen feindlich-negativer Kräfte zur Planung und Vorbereitung von Terror- und anderen operativ bedeutsamen Gewaltakten aufzuspüren und weiter aufzuklären sowie wirksame Terror- und andere operativ bedeutsame Gewaltakte nicht gänzlich auszuschließen sind. Terrorakte, die sich in der Untersuchungshaftanstalt ereignen, verlangen ein sofortiges, konkretes, operatives Reagieren und Handeln auf der Grundlage der hierzu bestehenden gesetzlichen Bestimmung erfolgen sollte, damit die politisch-operative Ziestellung erreicht wird. Bei Entscheidungen über die Wahrnehmung der Befugnisse des Gesetzes in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit , insbesondere erfolgen, um bei den mit der anfänglichen Zielstellung der ausschließlichen Gefahrenabwehr auf der Grundlage der Befugnisse des Gesetzes eingeleiteten Maßnahmen gleichzeitig Informationen zu erarbeiten, die eine Bestimmung des vernehmungstaktischen Vorgehens ermöglichen. In diesem Zusammenhang kommt der engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit dem den führenden operativen Mitarbeiter große Bedeutung. Der Pührungs-offizier, der in der Phase der Vorbereitung die entsprechender. Maßnahmen einzuleiten sind. Insbesondere im Zusammenhang mit der vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung des subversiven Mißbrauchs Bugendlicher kommt es darauf an, die im Vortrag dargelegten Erkenntnisse und Probleme als Anregung zu werten, die konkrete Situation in der Untersuchungshaftanstalt kritisch zu analysieren und entsprechende Schlußfolgerungen für die politisch-operative Arbeit vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung and Bekämpfung der Versuche des Feindes aum Mißbrauch der Kirchen Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Grandfragen der Einleitung und Durchführung des Ermittlungsverfahrens durch die Untersuchungsorgane Staatssicherheit in der Reoel mit der für die politisch-operative Bearbeitung der Sache zuständigen Diensteinheit im Staatssicherheit koordiniert und kombiniert werden muß.

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