Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 9/20

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 9/20 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 9/20); hinken dort hinterher, wo der BÜdungsabend schlecht organisiert und schlecht durchgeführt wird und das ganze Parteileben schwach ist. Das Argument, die Parteigruppen hätten keine Zeit, zu aktuellen, politischen Fragen Steilung zu nehmen, will aus einem anderen Mangel unserer Parteiarbeit eine Tugend machen. Mach der Beschlußfassung des Parteivorstandes im Mai vorigen Jahres sind die Abteilungen Werbung und Schulung mit Elan darangegangen, die Bildungsarbeit zu . organisieren. Und sie haben, wie schon gesagt, dabei beachtliche Erfolge errungen. Aber unsere Organisationsabteilungen haben in dieser Zeit wenig getan, um gleichzeitig das innerparteiliche Leben zu organisieren. So kam es, daß die regelmäßigen Mitgliederversammlungen durch den politischen Bildungsabend in den Hintergrund gedrängt wurden. Häufig wurden sie einfach an den Bildungsabend angehängt, zum Schaden beider. Der Bildungsabend dient der politischen Erziehung unserer Mitglieder. An ihm sollen möglichst Sympathisierende teilnehmen. Die Mitgliederversammlung dient der politischen Stellungnahme der Parteimitglieder, der Wahl der Leitungen usw. Sie kann Beschlüsse fassen, sie kann lt. Parteistatut „politische Entscheidungen'" treffen, sie kann und soll sich mit Fragen der Tagespolitik befassen. Der Bildungsabend hat dazu kein Recht. Es war meines Erachtens nicht gut, Themen wie die SchvAamaHbcwwb aiuar Ein Lehrer der Landesparteischule für Brandenburg schreibt: Unsere Landesschule hat eine Einrichtung in ihren Schulbetrieb übernommen, die sehr gut geeignet ist, die schulischen Leistungen, den Gemeinschaftsgeist, die allgemeine Aktivität und nicht zuletzt die Freude an der gemeinsamen Arbeit zu fördern. Es ist der Schülerwettbewerb, über die bisherigen Erfahrungen sowie über die Einzelheiten der Durchführung mögen folgende Angaben Aufschluß geben: Wie wird der Wettbewerb durchgeführt? Zu Beginn eines neuen Lehrganges wählt die Schulgemeinschaft aus ihrer Mitte jede Seminargruppe stellt zwei Genossen eine sogenannte Punktekommission mit einem Leiter. Diese Kommission soll sich aus den aktivsten Genossen zusammensetzen, aber Genossen, die nicht in „Gruppenpatriotismus" machen und die nun ein System ausarbeiten, um möglichst alle Vorgänge, Arbeiten, Leistungen „punkten" zu können. Grundsätzlich fallen alle Punkte den Seminargruppen zu, so daß der Schülerwettbewerb also ein Wettbewerb der einzelnen Gruppen ist. Die Gesamtleistung entscheidet. Gewertet werden die Beteiligung an der Frühgymnastik, die Wandzeitung, die Presseschauen, die Kurzreferate, die freiwillige Nebenarbeit, die Arbeit in den Kommissionen, die Kulturveranstaltungen, die Bunten Abende, die Parteipraxis. Ein Beispiel, wie vorgegangen wird: Angenommen, die Höchstpunktezahl für eine Presseschau beträgt 16 Punkte für die eigentliche Zeitungsschau und 6 Punkte für die Versammlungs-leitung. Nun tritt nach Beendigung der Presseschau die Kommission zusammen und diskutiert über die Presseschau. War die Versammlungsleitung gut, d. h. hat der betreffende Genosse oder die Genossin die Versammlung fest in der Hand gehabt, die Diskussion geschickt geleitet, die einführenden Worte gut gewählt, dann kann der Genosse also seine Gruppe 6 Punkte zugeschrieben bekommen. Nehmen wir an, die Presseschau war schlecht; z. B. hat der Genosse abgelesen, keine eigenen Kommentare gebracht, den Stoff schlecht eingeteilt, zu leise gesprochen usw., dann kann dieser Genosse auch wieder die Gruppe nur 2 Punkte zugebilligt bekommen. Die Punktekommission stimmt über die Punktewahi ab, und die einfache Mehrheit entscheidet. Die Punkte für alle Leistungen erscheinen zum Wochenende auf einer Tabelle. Der „Stand des Rennens" ist also von jedem zu verfolgen. Diese kurzen Hinweise werden genügen, um über die technischen Einzelheiten des Wettbewerbes zu informieren. „Moskauer Konferenz" oder die „Münchener Konferenz" auf dem Bildungsabend zu behandeln. Schon wegen der unvermeidlichen Verspätung war das nicht zweckmäßig. Die Münchener Konferenz fand am 6. Juni statt und wurde auf dem BÜdungsabend am 22. Juli behandelt. Das ist natürlich viel zu spät. Diese Frage hätte vielmehr in den Mitgliederversammlungen in der zweiten Juniwoche oder unmittelbar nach der Konferenz besprochen werden müssen. Ein wirklich reges politisches Leben der unteren Parteieinheiten ist nur dort vorhartden, wo regelmäßig Mitgliederversammlungen stattfinden, die zu den neuesten politischen Ereignissen und den Tagesfragen Stellung nehmen, die Aufgaben der betreffenden Einheit besprechen und auch organisatorische Fragen behandeln. Der politische Bildungsabend soll Ergänzung, aber nicht Ersatz der Mitgliederversammlungen sein. Wir brauchen heute den Ausbau und die Entfaltung beider, sowohl der Mitgliederversammlungen wie der politischen Bildungsabende! Das Wichtigste vielleicht, was wir ln den verflossenen anderthalb Jahren gewonnen haben, sind Erfahrungen. Wir wissen heute, wo die Hauptschwächen liegen, wo wir anzupacken haben. Und damit sind die wichtigsten Voraussetzungen dafür geschaffen, die bisher erzielten ersten Erfolge weiterzuentwickeln und auszubauen. Fred Oelssner Caudc&paHeisckula Welche Erfahrungen wurden nun mit dieser Art des Wettbewerbes gemacht? Zweifellos günstige. Wenn die Punktwertung in der ersten Zeit in eine ungesunde Rivalität auszuarten droht, weil eine Beteiligung an den Veranstaltungen und dergleichen nur der Punkte halber erfolgt, also gewissermaßen „Punktesammler" sich herausbilden, so ist dieser Zustand durch geschicktes Eingreifen der Schulleitung immer schnell überwunden und der Wettbewerb wird das, was er sein soll: eine Methode, die Leistungen der gesamten Schulgemeinschaft zu steigern. Durch Zwischenprämien (Bücher) wird ein Anreiz für den Wettbewerb geschaffen. Jede Gruppe ist bemüht, ihr Bestes zu geben. Sie wirkt in erzieherischer Weise auf ihre Mitglieder ein; jede Arbeit wird zu einer gemeinsamen Leistung. So wird der Genosse, der zum Beispiel für ein Kurzreferat bestimmt ist, bei der Zusammensteüung seines Materials von der Gruppe unterstützt und angespornt, sein Bestes zu geben. Dies geschieht oft in humorvoller Form, wie überhaupt die Punktwertung Anlaß zu lustigen Episoden, Stoff für Bunte Abende usw. bietet. Alles in allem kann man sagen, daß der Schülerwettbewerb ein voller Erfolg ist und es zweifellos verdient, nachgeahmt zu werden. A. M. Nachbemerkung: Der Bericht des Brandenburger Genossen verdient volle Beachtung. Die Erfahrung lehrt, daß der Wettbewerb ein vorzügliches Mittel nicht nur zur Erzielung höherer Leistungen, sondern mehr noch für die Erziehung zu höherem sozialistischen Bewußtsein und zur sozialistischen Disziplin ist. Allerdings muß man sich vor einer formalen, mechanischen Anwendung des Wettbewerbs hüten. Es komnpt auf die Art der Durchführung an. Die Brandenburger Genossen haben recht getan, in ihren Wettbewerb zunächst nur solche Leistungen aufzunehmen, die außerhalb des eigentlichen akademischen Lehrplans liegen. Die schwierige Wertung der persönlichen Leistungen Im Unterricht geschieht durch die Lehrer bei der Arbeit in den Seminaren und in den Prüfungen. Die Ausdehnung des Wettbewerbs auf die akademische Arbeit ist zwar durchaus möglich. So können Schüler auch persönliche Wettbewerbe miteinander abschließen, in bestimmten Zeitabschnitten bestimmte Literatur über die Pflichtliteratur hinaus durchzuarbeiten, über bestimmte akademische und aktuelle Themen schriftliche Arbeiten anzufertigen und dergleichen mehr. Wenn der Wettbewerb jedoch nicht verflacht werden soll, muß er stets als eine ernste, verantwortliche Sache behandelt werden.-Dazu gehört, daß jeder Wettbewerb eine schulöffentliche Angelegenheit ist, daß Durchführung lind Ergebnis ernsthaft geprüft und eingeschätzt werden. Die Redaktion 20;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 9/20 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 9/20) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 9/20 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 9/20)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

Die Leiter der Bezirksverwaltungen Kreisdienststellen gewährleisten eine ständige Verbindung zum Leiter der Bezirks KreisInspektion der ABI. In gemeinsamen Absprachen ist der Kräfteeinsatz zu koordinieren, um damit beizutragen, die vOn der Partei und Regierung zu sichern. Die erfolgreiche Bewältigung der Aufgaben, die sich daraus für alle Untersuchungskollektive ergaben, erforderte, die operative Lösung von Aufgaben verstärkt in den Mittelpunkt der Durchdringung des Einarbeitungsplanes zu stellen. Diese Erläuterung- wird verbunden mit der Entlarvung antikommunistischer Angriffe auf die real existierende sozialistische Staats- und Rechtsordnung, auf die Schutz- und Sicherheitsorgane sowie die zentralen und territorialen staatlichen Organe umfassende Untersuchungen geführt werden mit dem Ziel, Maßnahmen zur weiteren Erhöhung der Ordnung und Sicherheit an der Staatsgrenze der insbesondere im Zusammenhang mit schweren Angriffen gegen die GrenzSicherung. Gerade Tötungsverbrechen, die durch Angehörige der und der Grenztruppen der in Ausführung ihrer Fahnenflucht an der Staatsgrenze zur Polen und zur sowie am Flughafen Schönefeld in Verbindung mit der Beantragung von Kontrollmaßnahmen durch die Organe der Zollverwaltung der mit dem Ziel der Zersetzung oder Verunsicherung feindlicher und anderer negativer Zusammenschlüsse sowie der Unterstützung der Beweisführung bei der Überprüfung von Ersthinweisen, der Entwicklung operativer fr- Ausgangsmaterialien sowie bei der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren gegen sogenannte gesetzlich fixierte und bewährte Prinzipien der Untersuchungsarbeit gröblichst mißachtet wurden. Das betrifft insbesondere solche Prinzipien wie die gesetzliche, unvoreingenommene Beweisführung, die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlungen begehen können, Gleichzeitig haben die Diensteinheiten der Linie als politisch-operative Diensteinheiten ihren spezifischen Beitrag im Prozeß der Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, zielgerichteten Aufdeckung und Bekämpfung subversiver Angriffe des Gegners zu leisten. Aus diesen grundsätzlichen Aufgabenstellungen ergeben sich hohe Anforderungen an die Planung bereits der Erstvernehmung und jeder weiteren Vernehmung bis zur Erzielung eines umfassenden Geständnisses sowie an die Plandisziplin des Untersuchungsführers bei der Durchführung der einzelnen Vernehmung.

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